„Der Tod des kaiserlichen Staatsanwalts“ von Frédéric Vitoux: der symbolträchtigste Rechtsfall des frühen 19. Jahrhunderts

Kritik Ein gelungener Historienthriller und ein faszinierendes Röntgenbild der damaligen Gesellschaft ★★★★☆
Von Didier Jacob
Frédéric Vitoux. LOIC VENANCE / AFP
Latouche, kennen Sie ihn? Henri de, zu Ihren Diensten. Frédéric Vitoux, wie Sie wissen, ehemaliges Mitglied des „Nouvel Obs“ und heute Mitglied der Académie française, lässt die vergessene Figur dieses skurrilen Schriftstellers wieder auferstehen, der einst (aber nicht lange) ein Gefährte von Balzac war und vor allem die symbolträchtigste Rechtsaffäre des frühen 19. Jahrhunderts dokumentierte: die Ermordung des kaiserlichen Staatsanwalts Fualdès, dem 1817 eines Nachts die Kehle durchgeschnitten und er in den Aveyron geworfen wurde. Was war passiert?
Mit außergewöhnlicher Brillanz durchforstet Vitoux den Prozessverlauf, geht den Spuren nach und befragt die Zeugen beinahe selbst. Angefangen bei der geheimnisvollen und faszinierenden Clarisse Manzon, einer schönen Lügnerin, die ins Gefängnis geworfen wurde, bevor sie freigesprochen wurde. Kurz gesagt: Es ist ein historischer Thriller in einem.

Artikel für Abonnenten reserviert.
EinloggenSommerangebot: 1 €/Monat für 6 Monate
Themen zum Artikel
Le Nouvel Observateur